Franz Pfennig

Franz Pfennig erlernte das Bootsbauhandwerk bei seinem Vater in Fangschleuse und sie bauten in den 20-zigern die erfolgreich startenden Nationalen Jollen. Mit einem der Boote "Oberon" siegte er 1929 in der Berliner Herbstwoche. Sein Herz hing später überwiegend am Motorbootrennen. Er baute nicht nur erfolgreiche Boote, sondern fuhr selbst etliche Siege ein.

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Herbstwoche Berlin 1929 - IV-349 Das Boot Oberon
Herbstwoche Berlin 1929 – IV-349 Oberon mit Franz Pfennig

Franz Pfennig ist am 20.01.1901 in Fangschleuse geboren. Nach seiner Schulzeit lernte er bei seinem Vater das Bootsbauhandwerk und übernahm 1921 die Firma. In der Anfangsphase bauten sie noch Segeljollen. Einige von den damals berühmten „Nationalen Jollen“ stehen noch heute unter Segel. Er selbst errang mit seinem Boot „Oberon“ bei der Berliner Herbstwoche im Jahre 1929 als 28-jähriger den ersten Platz für seinen Verein W.V. Grünheide in der 10 m² Segelfläche .

Franz Pfennig interessierte sich zunehmend für den Motorbootrennsport und fing an, selbst Rennboote zu bauen. Die ersten Versuche startete er mit Effzett (FZ) und König Außenbordmotoren. Er war so begeistert von diesem Sport, dass er in seinem eigenen Boot 1934 sein erstes Rennen auf dem Templiner See in Potsdam bestritt. 1937 schaffte er eine Sensation: Er fuhr auf dem Wernsdorfer Kanal in der Juniorklasse mit einem Rennaußenborder 175 ccm seinen ersten Weltrekord mit 63,05 km/h für eine Statusmeile. Bereits ein Jahr später stellte er mit 60,33 km/h über 12 Seemeilen einen erneuten Rekord ein.

Die genaue Anzahl seiner gewonnenen und gefahrenen Rennen sind klassik-boote derzeit nicht bekannt, wir recherchieren noch, aber er war auf allen Regattaplätzen Deutschlands zu Hause und fuhr dabei viele Siege ein. 1951 errang er die DDR Meisterschaft. Pfennig-Boote sind berühmt geworden. Seine „FP-I-Serie“, der Touren-Außenborder hatte eine Vielzahl von Erfolgen aufzuweisen. Für die Volksrepublik China baute er eine ganze Anzahl von diesen Bootstypen.

Franz Pfennig baute auch viele Rennboote für seine „Mitstreiter“, so zum Beispiel fuhr Elsner Weltrekord mit einem Boot vom Typ „E1“ aus Pfennigs Werft. Aber auch Kollegen wie Artur Flemming ließen sich Boote von Franz Pfennig bauen. Flemming fuhr in der Klasse C (500 ccm).

Franz Pfennig starb mit 58 Jahren am 19.10.1959. Seine engsten Freunde wie „Putzi“ Müller und Willi Besmer nahmen Abschied an seinem Grab. Seine Ehefrau, Gertrud Pfennig, übernahm zunächst die Geschäfte, da sich deren Adoptivsohn, Freddy Pfennig noch als Bootsbau-Lehrling in der Ausbildung befand. Heute leitet Franz Pfennig (jun.) die Geschäfte.


Die Biographie wird zu einem späteren Zeitpunkt vervollständigt. 
Fangschleuse - August 2007 (dp)

 

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Mein Real-Name ist Detlev Pickert, geb. 1957 in Berlin-Zehlendorf. Einen Teil meiner Jugend habe ich im Schwarzwald verbracht und dort meine Lehre mit dem Abschluss einer Gesellenprüfung als Zimmermann bestanden. Zurück nach Berlin gekommen, bin ich in die IT eingestiegen, zu der Zeit gab es in Deutschland noch keine PC's. Mein erster Job war im Großkauf am Saatwinkler Damm, dahinter befand sich König-Motorenbau. In jeder freien Minute habe ich zu dieser Zeit Dieter König und den Mitarbeitern von Dieter bei ihren Testfahrten zugeschaut. Mich faszinierte das Geschehen enorm. 2002 habe ich nach einem Umzug in den süd-östlichen Teil hinter Berlin den Bootsführerschein absolviert und mein erstes Boot war eine Plaue. Da es mich schon immer sehr interessiert hat, wer solche wunderbaren Fahrzeuge konstruiert und gebaut an, fing meine Recherchetätigkeit an, die mich nie wieder losgelassen hat. Hunderte von Interviews mit alten Bootsbauern, Werftbesitzer, Motorenschlosser, mit Personen, die dem Wassersport verbunden waren und Recherchen in Bibliotheken, Büchern und Magazinen hat sich ein enormes Wissen angesammelt. Nach einer Pause von gut 10 Jahren wird nunmehr sukzessive vieles von dem Wissen auf dieser Plattform veröffentlicht. Keine der Geschichten ist abgeschlossen, denn jeden Tag kommen neue Informationen hinzu. Ich habe weder Germanistik noch Journalismus studiert, ich schreibe so, wie meine Gedanken es mir vorgeben. Wer sich daran stört, der findet sicherlich andere Seiten, wo er sich wohler fühlt.