Adolf Burmester

Für jeden, der jemals im 19. Jahrhundert mit Ruder oder Pinne hantierte, war der Name Adolf Burmester ein Begriff. Ein populärer und beliebter Förderer war „Onkel Adolf“, wie er in Wassersportkreisen genannt wurde. Ein Wegbereiter mit Sachverstand und Führungsgeschick für den Ruder- und Segelsport.

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Für jeden, der jemals im 19. Jahrhundert mit Ruder oder Pinne hantierte, war der Name Adolf Burmester ein Begriff. Ein populärer und beliebter Förderer war „Onkel Adolf“, wie er in Wassersportkreisen genannt wurde. Ein Wegbereiter mit Sachverstand und Führungsgeschick für den Ruder- und Segelsport.

Schon in jungen Jahren, er war am 11. Oktober 1838 geboren, lenkte sich die Aufmerksamkeit der leitenden Sportkreise auf ihn und es war etwa in der Mitte der sechziger Jahre des 19. Jahrhunderts, als er in den Vorstand und in das Schiedsgericht des Hamburger Renn-Clubs berufen wurde. Er war in Gemeinschaft mit mehreren Herren Rennstallbesitzer und ein exzellenter Rennreiter, der an vielen Herrenreiten sich erfolgreich beteiligte. Jahrelang amtierte er als geschätzter Handicapper. Seine Hauptliebe aber widmete er dem Wasser. Er gehörte dem Germania-Ruder-Club an, dessen Vorsitzender er etwa 20 Jahre lang war – und der ihm in allererster Linie sein Aufblühen und seine hochgeachtete Stellung im Hamburger Sportleben verdankte.

Im Jahre 1877 wurde er Mitglied des Norddeutschen Regatta-Vereins, wenige Jahre später nahm er die Stellung als dessen Schriftführer ein, bis er im Jahre 1886 nach dem Ableben von Herrmann Wentzel, des Gründers der Kieler Segelregatten, an dessen Stelle zum Vorsitzenden gewählt wurde. Ein Amt, das er erst kurz vor seinem Tode wegen zunehmender Krankheit niederlegte. In jungen Jahren Ruderer, widmete er sich später ganz dem Segelsport und betätigte sich als Mitbesitzer vieler größerer Yachten – hier seien nur Quickstep und Atalanta genannt – auf das lebhafteste am Regatta- und Tourensegeln auf Elbe und Ostsee. In den letzten Lebensjahren befand er sich meist mit seinem gleichaltrigen Freund Adolph Tietgens an Bord der Schoneryacht Hamburg und nie sah man ihn besser gelaunt und in froher Stimmung, als auf dem Deck einer Yacht.

Seine Persönlichkeit als Sportsachverständiger war schon weit über Hamburgs Grenzen hinaus bekannt geworden, als er im Verein mit süddeutschen Sportsleuten daran ging, im Jahre 1882 die deutsche Ruderschaft, die bis dahin noch ohne engeren Zusammenhang war, zu einem Bund, dem Deutschen Ruder-Verband zusammen zu schließen. Seine überragende Geschäftskundigkeit, seine Gewandtheit in der Leitung von Versammlungen und der strenge Gerechtigkeitssinn machten ihn zum geborenen Vorsitzenden und so war es kein Wunder, dass die Gründungsversammlung des Deutschen Ruder-Verbandes im März 1883 ihn zum Vorsitzenden des Verbandes wählte, ein verantwortungsreiches Amt, das er bis zum Jahre 1891 trotz immer größer werdenden Arbeitslast mit großem Eifer, Zuverlässigkeit und Umsicht versah. Es gehörte mit zu seinen hervorstechendsten Charakterzügen, dass [nbsp]ihm bei Wahrnehmung seiner Amtstätigkeit keine Arbeit zu viel war, dass ihm auch das geringste nicht zu gering erschien, um es nicht mit stets gleichbleibender Sorgfalt und Liebe selbst zu behandeln. Seiner gründlichen Kenntnis des Sportlebens und seiner scharfsinnigen Durchdringung der schwierigsten Fragen gelang es stets, den Kern der Sache mit Leichtigkeit zu erfassen und in der Leitung aufgebrachter Versammlungen verstand er es, die Massen doch stets so zu beherrschen, dass die Verhandlungen doch meist schnell zu einem einvernehmlichen und praktikablen Ende geführt wurden. Seinem persönlichen Einfluss ist es wohl in erster Linie zu verdanken, dass bei Aufstellung der Gesetze des Ruder-Verbandes der Grundstein zum damaligen idealen Stand der deutschen Ruderei gelegt wurde. Ein Herrensport vornehmster Art, dem selbst die heftigsten Neider nicht nachsagen können, dass er jemals ein der vielen Versuchungen materieller Art erlegen wäre, denen manche anderen Sportbetriebe zum Opfer gefallen sind.

Noch weit bedeutsamer als die Tätigkeit Adolf Burmesters im Rudersport ist aber sein Wirken als erster Vorsitzender des Deutschen Segler-Verbandes. Als im März 1888 die bedeutenderen Segel-Vereine Deutschlands in Hamburg zusammentraten, um den Deutschen Segler-Verband zu gründen – ein Unternehmen, die dem „Onkel Adolf“ einer der stärksten Helfer und Förderer gewesen war – da wählte die Deutsche Seglerschaft mit einer ausschließlichen Selbstverständlichkeit ihn zum Vorsitzenden. Bei den großen Umwälzungen, die im deutschen Segelsportleben vor sich gegangen sind, und natürlich nicht immer ohne Opfer irgend einer Partei sich vollziehen konnte, blieb oft der einzig ruhende Punkt in der Entscheidungsfindung der greise Vorsitzende, um dessen Person sich immer wieder alles scharte und dem in den kritischsten Augenblicken das Vertrauen der Allgemeinheit niemals versagt wurde. Seiner oft unbeugsamen Beharrlichkeit ist es zu verdanken, dass damals der deutsche Segelsport in straffer Organisation seinesgleichen in Europa nicht wiederfindet und dass er innerhalb des großen internationalen Verbandes eine Vertrauensstellung und ein Ansehen genoss, auf das viele Nationen mit Neid blickten.

Nachruf Adolf Burmester 07.06.1912
Nachruf Adolf Burmester 07.06.1912 – veröffentlich im Wassersport N0 24 1912

Adolf Burmester verstarb am 7. Juni 1912 und wurde auf dem Kirchhof zu Ohlsdorf zur letzten Ruhe beigesetzt. Eine große Trauerversammlung war gekommen, der erste Bürgermeister Hamburgs, Herr Dr. Burchard, Herr von Bülow legte im Auftrag seiner Majestät des Kaisers einen Kranz nieder, der Schriftführer des Segler-Verbandes Herr Dr. Jansen, für den Deutschen Ruderverband Herr Geheimrat Büxenstein, Dr. Ruppert, Dr. Strack sowie Pietzcker, für den Norddeutschen Regatta-Verein Herr Alfred O’swald, für den Kaiserlichen Yacht-Club dessen Vorsitzender Exzellenz Admiral von Arnim, Kammerherr Graf Hahn, Admiral Köllner und Kapitänleutnant von Jastrczembski. In der zahlreichen Trauerversammlung fehlte fast keiner der bekannteren Vertreter der Hamburger Wassersportkreise.

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Mein Name ist Detlev Pickert, geboren 1957 in Berlin-Zehlendorf. Einen Teil meiner Jugend verbrachte ich im Schwarzwald und schloss dort meine Lehre als Zimmermann mit einer Gesellenprüfung ab. Nach meiner Rückkehr nach Berlin begann ich in der IT-Branche zu arbeiten; damals gab es in Deutschland noch keine PCs. Mein erster Job war am Großkauf am Saatwinkler Damm; dahinter befand sich König-Motorenbau. In meiner Freizeit beobachtete ich Dieter König und seine Mitarbeiter bei ihren Testfahrten. Das Geschehen faszinierte mich sehr. Nach einem Umzug in den südöstlichen Teil Berlins absolvierte ich 2002 den Bootsführerschein und mein erstes Boot war eine Plaue. Mich interessierte schon immer, wer diese wunderbaren Fahrzeuge konstruiert und gebaut hat, wodurch meine Recherchetätigkeit begann, die mich bis heute nicht losgelassen hat. Hunderte von Interviews mit alten Bootsbauern, Werftbesitzern und Motorenschlossern sowie Recherchen in Bibliotheken, Büchern und Magazinen haben ein umfangreiches Wissen angesammelt. Nach einer Pause von etwa zehn Jahren wird nun sukzessive viel dieses Wissens auf dieser Plattform veröffentlicht. Keine Geschichte ist abgeschlossen, da täglich neue Informationen hinzukommen. Ich habe weder Germanistik noch Journalismus studiert; ich schreibe einfach so, wie mir meine Gedanken kommen. Wer sich daran stört, findet sicherlich andere Seiten, auf denen er sich wohler fühlt.