01. Allgemeines
Das Boot ist als Wochenendboot für 2 bis 3 Personen gedacht, mit dem man selbstverständlich auch ausgedehnte Urlaubsfahrten auf unseren schönen heimatlichen Gewässern, eingeschlossen Haff und Achterwasser unternehmen kann. Besondere Merkmale sollen rentable Marschfahrt bei etwa 40prozentiger Motorenleistung und gute Fahreigenschaften selbst bei rauem Wasser sein.
02. Hauptabmessungen
Länge | 6,20 m |
Breite | 2,10 m |
Tiefgang | 0,30 m |
Gewicht | |
Motor - Wartburg | 45 PS |
Getriebe - Lunze | i = 2:1 |
Geschwindigkeit | |
Marschfahrt | |
Brennstoff | 95 l |
Aktionsradius | |
Schlafplätze | 2-3 |
Personenzahl max. | |
Konstrukteur | Manfred Ernst - |
Werft | Bootswerft Jahn Eigenbau |
03. Bauausführung
Der Bootskörper kann in Leistenbauweise oder aus Sperrholz hergestellt werden. Da sich diese Konstruktion auch für den Selbstbau eignet, wird für Amateurbootsbauer, die die Leistenbauweise vorziehen, auf Wunsch eine Bauanleitung für diese spezielle Bauweise mitgeliefert.
Für den Werftbau sind vorgesehen: Körper in Mahagoniholz in Leistenbauweise, Verbände des Rumpfes aus Eichenholz, Aufbau Seltenwände und Plichtsüll aus Mahagoni, Hauptdeck und Kajütdach aus Sperrholz mit GFR-Beschichtung, Einbauteile und Fußböden aus Sperrholz bzw. Tischlerplatten. Alle Beschläge bestehen aus eloxiertem Leichtmetall.
04. Einrichtung
Der Niedergang zur Kajüte ist an der Steuerbordseite angeordnet. Treten wir ein, befindet sich gleich rechts die Pantry mit dem Kocherfach. Der Smut kann also windgeschützt Schnitzel braten und Kartoffeln kochen. Dicht am Eingang zieht der Wrasen schnell ab. Außerdem sorgen zwei Lüfterrosetten für eine Dauerbelüftung der Kajüte, und wer noch mehr kühlen Ozon wünscht, braucht nur die großen Schiebefenster zu öffnen. Unter dem Kocherfach bieten ein Schubfach und Schrank Unterbringungsmöglichkeiten für Geschirr und sonstige Gebrauchsgegenstände.
Links finden wir einen geräumigen Kleiderschrank mit Wäschefächern. Ein Blickfang ist die hufeisenförmige Polsterbank, die den restlichen Teil der Kajüte einnimmt. Der dazwischen gestellte Tisch vervollständigt die anheimelnde Wohnlichkeit. Zur Nacht lässt sich die Tischplatte als Kojen-Zwischenlegeteil verwenden. Die ganze Breite des inneren Vorschiffes ist damit eine einzige gepolsterte Koje, in der Liegefläche 2 bis 3 Personen Platz bietend. Alles in allem eine glückliche und restlose Ausnutzung des Kajütraumes.
Das Kockpit ist sehr geräumig gehalten, denn schließlich und letzten Endes wollen Wassersportier das Wochenende ja nicht in der Kajüte verbringen, sondern sich frische Luft um die Nase wehen lassen. Für den Skipper ist backbords das Steuerpult angebracht. Um das recht hochbordige Schiff mit seinen Aufbauten überblicken zu können, hat der Konstrukteur für den Skipper den kombinierten Boots- und Steuermannssitz (Patent M. E.) aufgestellt. Dieser Stuhl ist eine Besonderheit, er lässt sich mit einem Griff und Dreh nach hintenüber auf die normale Sitzhöhe eines Stuhles am Kaffeetisch in der Kajüte absenken. (EVP etwa 300 Mark).
Unter dem Plichtboden befinden sich vorn der Motor, achterlich Stauraum und unter der Polsterbank am Heck Tank, Akku und Werkzeugkasten. Seitlich bestehen Ablagen für Paddel, Bootshaken und Fender. Eine Leiter macht das Einsteigen bequemer. Regnet es, lässt sich das gesamte Kockpit durch ein Klappverdeck verschließen.
05. Maschinenanlage
Nun das Wichtigste, von dem ein Motor-Skipper auf Gedeih und Verderb abhängig ist: Die Maschinenanlage. Die Konstruktion, entsprechend den Vorschriften der Sportbootanordnung sieht wahlweise einen Wartburg- oder P-70 Motor vor. Wer die Möglichkeit hat, kann auch einen 12- bis 50-PS-Außenbordmotor anhängen, die konstruktiven Voraussetzungen sind gegeben. Da auf dem Produktionsprogramm unserer heimischen Motoren-Industrie derartige Typen aber noch nicht stehen, ist es müßig, diese Variante näher zu beleuchten.
Der Einbaumotor mit angeflanschtem Bootswendegetriebe ist selbstverständlich elastisch gelagert und mit einer wirksamen Schallisolierung versehen. Der Brennstoffbehälter fasst 95 l. Die Belüftung des Motorenraumes erfolgt durch seitliche Hutzen und Luftschächte, die Entlüftung durch zwei Metallschläuche mit 80 mm Durchmesser, die zum Spiegel führen. Die E-Anlage hat eine Spannung von 12 v. Die Lichtmaschine speist einen Akku von 84 Ah. Außer den für die Kontrolle des Motors notwendigen Instrumenten, werden 4 Positionslampen, 1 Horn und 2 Steckdosen installiert.
06. Ausrüstung
Zur Ausrüstung (Binnenfahrt) gehören:
4 Festmacher (Lanon) 14 Ø, 4 m lang
4 Fender
1 Bootshaken
1 großes Paddel
1 Verbandskasten
1 Feuerlöscher
1 Werkzeugtasche mit Werkzeug
1 Anker 5 Kg
1 Ankertrosse (Lanon) 10 Ø, 25 m lang
07. Generalplan
Auf dem Foto hier ist der umklappbare Stuhl, ein Patent von Manfred Ernst, sehr gut zu erkennen. Die Qualität des Fotos bitten wir zu entschuldigen.
Daten – im Detail:
Gerne möchten wir auch auf eine Seite von Stefan Schober aufmerksam machen, auf der er die Geschichte der BW und seine BW – Plast vorstellt.
Hier zeigen wir ein paar Bilder von einem Boot, welches im Jahre 2010 auf der bekannten Versteigerungsplattform angeboten wurde. Leider wissen wir nicht mehr, wer der Verkäufer war. Das Boot hatte den Standort in Luckau. Wir respektieren auf jeden Fall das Copyright der Bilder, welches bei dem Verkäufer liegt.