Seitenbordmotor Nixe

    0
    0

    Ich kam als damals noch ganz junger Mann ca. 1978/79 wie die Jungfrau zum Kinde, bzw. zum Wassersport. Ein Großonkel aus Groß Köris (ca. 50 km südlich von Berlin) schenkte mir damals einen Seitenbordmotor Nixe, der Sommer wie Winter in einem einem Schuppen lag und bestimmt 25 Jahre nicht bewegt wurde. Und so sah er auch optisch dann aus. Ich habe damals eine kleine Ewigkeit herum gebastelt und alles mögliche versucht, aber ich habe den Motor nicht mehr zum laufen bekommen. So etwa um 1987 herum habe ich dann diesen Motor verschenkt an einen anderen Wassersportler, der mir anderweitig einen Gefallen getan hat. Er wollte kein Geld von mir haben, also schenkte ich Ihm diesen Motor.
    Interessant ist, daß der Motor ein aufgenietetes Firmenschild hatte, mit der Bezeichnung VEB und dem Baujahr 1948. Ich weiß noch, daß ich sehr verwundert darüber war, daß es bereits schon vor Gründung der DDR VEB-Betriebe gab. In diesem Fall war das so. und man kann ja heute auch im Internet nachlesen, daß es zwischen 1945 und 1949 in der sowjetischen Besatzungszone bereits VEB gab.
    Dieser Motor Nixe nun den ich hatte war also von 1948. Irgendjemand sagte damals zu mir, daß es diese Motore bereits vor dem 2. Weltkrieg gab und dann in der Ostzone einfach so weitergebaut wurde. Auch wurde mir mal gesagt, daß dieser Motor auch etwas mit der Berliner Firma König Bootsmotore zu tun hat. Aber ob das wirklich so ist, kann ich nicht belegen.
    Also nehme ich an, daß der Motor SOZ60 Nixe, der wie Sie berichten, dann so Mitte der 1950er Jahre eine Weiterentwicklung war, bzw. Vorläufer dann war, des in der DDR beliebten Seitenbordmotor Tümmler.

    Vorheriger ArtikelSchöne alte Zeit.
    webmaster
    Mein Name ist Detlev Pickert, geboren 1957 in Berlin-Zehlendorf. Als Gründer und Webmaster von Klassik-Boote.de widme ich mich mit großer Leidenschaft dem kulturellen Erbe des Wassersports. In den späten 1970er Jahren, während meiner Tätigkeit im Großkauf am Saatwinkler Damm, beobachtete ich fasziniert die Testfahrten von Dieter König und seinem Team. Diese Begegnungen weckten in mir eine tiefe Begeisterung für die Geschichte der Boote – ihre Herkunft, ihre Besitzer, ihre Erlebnisse. Es ist diese „Provenienz“, die einem Boot seine Seele verleiht. Seitdem habe ich hunderte Interviews mit Bootsbauern, Werftbesitzern und Motorenschlossern geführt und in Archiven, Bibliotheken und Fachmagazinen recherchiert. So entstand ein umfangreiches Wissen, das ich nun – nach einer längeren Pause – Stück für Stück auf dieser Plattform veröffentliche. Jede Geschichte bleibt offen, denn täglich kommen neue Erkenntnisse hinzu. Ich bin kein studierter Germanist oder Journalist. Ich schreibe so, wie ich denke und fühle – authentisch, direkt und mit Herzblut. Wer sich davon angesprochen fühlt, ist herzlich eingeladen, mitzulesen, mitzudenken und vielleicht sogar einen virtuellen Kaffee über den Spendenknopf auszugeben. Vielen Dank für Eure Unterstützung und Euer Interesse an der faszinierenden Welt klassischer Boote.