
Der Begriff „monoedrisches Tief-V“ beschreibt eine spezielle Rumpfform im Bootsbau, die besonders bei schnellen Motorbooten wie den Bora-Modellen verwendet wurde.
Bedeutung von „monoedrisches Tief-V“
- Monoedrisch: Aus dem Griechischen „monos“ = „einzeln“ und „hedron“ = „Fläche“. Im Bootsbau bedeutet dies, dass der Rumpf aus einer einzigen, durchgehenden Fläche geformt ist – ohne Knickspanten oder zusätzliche Kanten.
- Tief-V: Bezieht sich auf die V-förmige Querschnittsform des Rumpfes, wobei das „Tief“ darauf hinweist, dass der Winkel besonders steil ist. Das ergibt eine tief eingeschnittene V-Form.
Eigenschaften und Vorteile
- Gute Seegängigkeit: Die tiefe V-Form schneidet besser durch Wellen und sorgt für ein ruhigeres Fahrverhalten bei rauer See.
- Höhere Geschwindigkeit: Die Form reduziert den Widerstand bei Gleitfahrt und verbessert die Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten.
- Einfachere Konstruktion: Die monoedrische Bauweise erlaubt eine klare, glatte Linienführung – ideal für GFK (Glasfaserverstärkter Kunststoff).
Anwendungsbereiche
Moderne Motorboote: Besonders bei Sportbooten, Cruisern und offshore-tauglichen Motorjachten zwischen 7-15 Metern Länge ist diese Rumpfform weit verbreitet.
Professionelle Anwendung: Rettungsboote, Patrouillenfahrzeuge und schnelle Arbeitsboote nutzen die Vorteile der guten Seetüchtigkeit und Geschwindigkeit.
Freizeitbereich: Ideal für Wassersport und längere Fahrten, wo Komfort und Geschwindigkeit gleichermaßen wichtig sind. Beispielhaft wäre hier die Anwendung bei den Bora-Booten „Bora Junior“ und spätere Modelle wie „Bora GT“ oder „Bora 103“. Diese nutzten diese Bauweise, um sportliche Leistung mit eleganter Linienführung zu verbinden. Sie gelten als Meilensteine italienischer Bootsbaukunst.




