Die Gartenlaube – Illustriertes Familienblatt

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    Die Gartenlaube - Illustriertes Familienblatt - Jahrgang 1895 - Verlag Ernst Kail's
    Die Gartenlaube – Illustriertes Familienblatt – Jahrgang 1895 – Verlag Ernst Kail’s

    Die „Gartenlaube“ war ein echtes Schwergewicht unter den deutschsprachigen Zeitschriften des 19. Jahrhunderts – ein Mix aus Unterhaltung, Bildung und bürgerlicher Weltanschauung, der Millionen erreichte.

    Die Gartenlaube – Illustriertes Familienblatt

    • Gründung: 1853 in Leipzig durch den Verleger Ernst Keil
    • Erster Herausgeber: Ferdinand Stolle, da Keil zunächst seine bürgerlichen Ehrenrechte verloren hatte (Verurteilungen wegen Preßvergehen)
    • Verlagsort: Leipzig, später Berlin (Königsstraße, heute Goldschmidtstraße)

    Bedeutung und Reichweite

    • Die erste deutsche Massenzeitschrift – mit einer Auflage von über 380.000 Exemplaren im Jahr 1875
    • Wurde in Leihbibliotheken, Cafés und Wohnzimmern gelesen – geschätzte Reichweite: mehrere Millionen
    • Zielgruppe: das gebildete Bürgertum, aber auch breitere Bevölkerungsschichten

    Inhalte und Autoren

    • Mischung aus Fortsetzungsromanen, Naturwissenschaft, Reiseberichten, Landschaftsbeschreibungen, humorvollen Skizzen und Illustrationen
    • Politik war tabu – stattdessen moralische Erzählungen und „harmloser“ Zeitvertreib
    • Autoren wie Theodor Fontane, Eugenie Marlitt, Wilhelm Raabe, Paul Heyse und Friedrich Spielhagen veröffentlichten dort

    Illustrationen und Layout

    • Besonders beliebt waren die reich bebilderten Ausgaben, oft mit ganzseitigen Holzstichen
    • Künstler wie Ernst Hosang trugen regelmäßig bei – etwa mit Szenen aus dem Spreewald oder dem Berliner Volksleben

    Spätere Entwicklung

    • Nach Keils Tod 1878 übernahm der Stuttgarter Verlag Kröner die Zeitschrift
    • Ab 1903 unter Leitung von Adolf Kröner, später von Alfred Hugenberg, der sie politisch instrumentalisierte
    • Titeländerung ab 1938: „Die neue Gartenlaube“
    • Letzte Ausgabe: 1944
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    webmaster
    Mein Name ist Detlev Pickert, geboren 1957 in Berlin-Zehlendorf und der webmaster dieser Plattform. Durch meine Tätigkeit im Großkauf am Saatwinkler Damm Ende der 1970-er verbrachte ich sehr viel Zeit mit der Beobachtung der Testfahrten von Dieter König und seinem Team am Saatwinkler Damm. Von Anfang an war die Geschichte der Boote etwas, das mich faszinierte. Es ist die Geschichte oder Provenienz, wie es heute genannt wird, die uns erzählt, was das Boot durchgemacht hat, wem es gehörte und wie es einst entstanden ist. Das war für mich der Beginn, dieses erstaunliche kulturelle Erbe zu dokumentieren und festzuhalten. Durch hunderte von Interviews mit alten Bootsbauern, Werftbesitzern und Motorenschlossern sowie Recherchen in Bibliotheken, Büchern und Magazinen hat sich ein umfangreiches Wissen angesammelt. Nach einer Pause von etwa zehn Jahren wird nun sukzessive dieses Wissen auf dieser Plattform veröffentlicht. Keine Geschichte ist abgeschlossen, da täglich neue Informationen hinzukommen. Ich habe weder Germanistik noch Journalismus studiert; ich schreibe einfach so, wie mir meine Gedanken kommen. Wer sich daran stört, findet sicherlich andere Seiten, auf denen er sich wohler fühlt. Wer sich an meiner Arbeit erfreut, darf gerne über den Spendenknopf einen Kaffee ausgeben. Ich danke für Eure Unterstützung.