Knickspant

    0
    4
    Home / Glossar / Allgemein / Knickspant

    Der italienische Begriff carene a spigolo stammt aus dem Bootsbau und lässt sich ins Deutsche etwa mit „Knickspant-Rümpfe“ oder „Rümpfe mit Kanten“ übersetzen.

    Bedeutung von „carene a spigolo“

    • „Carene“ bedeutet „Rümpfe“ oder „Schiffsrümpfe“.
    • „Spigolo“ heißt „Kante“ oder „Ecke“.
    • Zusammen beschreibt der Ausdruck eine Rumpfform, bei der die Übergänge zwischen den Flächen nicht rund, sondern kantig verlaufen – also mit klaren Spanten oder Knicken.

    Merkmale eines Knickspant-Rumpfs

    • Flächenstruktur: Der Rumpf besteht aus mehreren ebenen Flächen, die durch Kanten verbunden sind.
    • Einfacher zu bauen: Besonders bei Booten aus Sperrholz, Aluminium oder GFK beliebt.
    • Typisch für moderne Freizeitboote: Auch bei vielen klassischen Motorbooten wie den Bora-Modellen verwendet.

    Vorteile

    • Kostengünstige Konstruktion: Weniger komplex als Rundspantformen.
    • Gute Stabilität: Besonders bei ruhigem Wasser und niedriger Geschwindigkeit.
    • Charakteristische Optik: Die kantige Form ist oft ein Erkennungsmerkmal bestimmter Bootstypen.

    Vergleich: Fahrverhalten von Knickspant vs. Deep-V-Rumpf

    Merkmal Knickspant („carene a spigolo“) Deep-V-Rumpf
    Wellenverhalten Neigt zu „Pounding“ (Schlägen auf Wellen) bei rauer See Schneidet sanft durch Wellen – ideal für Offshore
    Stabilität bei Stand Sehr stabil durch breite Wasserlinie Gut, aber weniger stabil im Stillstand
    Gleitfähigkeit Geringere Gleitfähigkeit, eher für Verdrängerfahrt Hervorragende Gleitfahrt bei hoher Geschwindigkeit
    Komfort bei Fahrt Weniger komfortabel bei Wellengang Hoher Komfort durch ruhiges Fahrverhalten
    Bauweise Einfacher und günstiger zu bauen Komplexer, oft mit variabler V-Form
    Einsatzgebiet Binnengewässer, ruhige Küsten Hochsee, Offshore, Sportboote
    Geschwindigkeit Gut bei moderater Fahrt Optimiert für hohe Geschwindigkeit
    Kraftstoffverbrauch Effizient bei langsamer Fahrt Höher bei Vollgas, aber effizient im Gleitmodus
    Vorheriger ArtikelMonoedrisches Tief-V
    Nächster ArtikelNixe Seitenbordmotor
    webmaster
    Mein Name ist Detlev Pickert, geboren 1957 in Berlin-Zehlendorf und der webmaster dieser Plattform. Durch meine Tätigkeit im Großkauf am Saatwinkler Damm Ende der 1970-er verbrachte ich sehr viel Zeit mit der Beobachtung der Testfahrten von Dieter König und seinem Team am Saatwinkler Damm. Von Anfang an war die Geschichte der Boote etwas, das mich faszinierte. Es ist die Geschichte oder Provenienz, wie es heute genannt wird, die uns erzählt, was das Boot durchgemacht hat, wem es gehörte und wie es einst entstanden ist. Das war für mich der Beginn, dieses erstaunliche kulturelle Erbe zu dokumentieren und festzuhalten. Durch hunderte von Interviews mit alten Bootsbauern, Werftbesitzern und Motorenschlossern sowie Recherchen in Bibliotheken, Büchern und Magazinen hat sich ein umfangreiches Wissen angesammelt. Nach einer Pause von etwa zehn Jahren wird nun sukzessive dieses Wissen auf dieser Plattform veröffentlicht. Keine Geschichte ist abgeschlossen, da täglich neue Informationen hinzukommen. Ich habe weder Germanistik noch Journalismus studiert; ich schreibe einfach so, wie mir meine Gedanken kommen. Wer sich daran stört, findet sicherlich andere Seiten, auf denen er sich wohler fühlt. Wer sich an meiner Arbeit erfreut, darf gerne über den Spendenknopf einen Kaffee ausgeben. Ich danke für Eure Unterstützung.