Monoedrisches Tief-V

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    Monoedrischer Tief-V-Rump - Beipsiel - www.klassik-boote.de
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    Der Begriff monoedrisches Tief-V beschreibt eine spezielle Rumpfform im Bootsbau, die besonders bei schnellen Motorbooten wie den Bora-Modellen verwendet wurde.

    Bedeutung von „monoedrisches Tief-V“

    • Monoedrisch: Aus dem Griechischen „monos“ = „einzeln“ und „hedron“ = „Fläche“. Im Bootsbau bedeutet dies, dass der Rumpf aus einer einzigen, durchgehenden Fläche geformt ist – ohne Knickspanten oder zusätzliche Kanten.
    • Tief-V: Bezieht sich auf die V-förmige Querschnittsform des Rumpfes, wobei das „Tief“ darauf hinweist, dass der Winkel besonders steil ist. Das ergibt eine tief eingeschnittene V-Form.

    Eigenschaften und Vorteile

    • Gute Seegängigkeit: Die tiefe V-Form schneidet besser durch Wellen und sorgt für ein ruhigeres Fahrverhalten bei rauer See.
    • Höhere Geschwindigkeit: Die Form reduziert den Widerstand bei Gleitfahrt und verbessert die Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten.
    • Einfachere Konstruktion: Die monoedrische Bauweise erlaubt eine klare, glatte Linienführung – ideal für GFK (Glasfaserverstärkter Kunststoff).

    Anwendungsbereiche

    Moderne Motorboote: Besonders bei SportbootenCruisern und offshore-tauglichen Motorjachten zwischen 7-15 Metern Länge ist diese Rumpfform weit verbreitet.

    Professionelle Anwendung: RettungsbootePatrouillenfahrzeuge und schnelle Arbeitsboote nutzen die Vorteile der guten Seetüchtigkeit und Geschwindigkeit.

    Freizeitbereich: Ideal für Wassersport und längere Fahrten, wo Komfort und Geschwindigkeit gleichermaßen wichtig sind. Beispielhaft wäre hier die Anwendung bei den Bora-Booten „Bora Junior“ und spätere Modelle wie „Bora GT“ oder „Bora 103“. Diese nutzten diese Bauweise, um sportliche Leistung mit eleganter Linienführung zu verbinden. Sie gelten als Meilensteine italienischer Bootsbaukunst.

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    Mein Name ist Detlev Pickert, geboren 1957 in Berlin-Zehlendorf. Als Gründer und Webmaster von Klassik-Boote.de widme ich mich mit großer Leidenschaft dem kulturellen Erbe des Wassersports. In den späten 1970er Jahren, während meiner Tätigkeit im Großkauf am Saatwinkler Damm, beobachtete ich fasziniert die Testfahrten von Dieter König und seinem Team. Diese Begegnungen weckten in mir eine tiefe Begeisterung für die Geschichte der Boote – ihre Herkunft, ihre Besitzer, ihre Erlebnisse. Es ist diese „Provenienz“, die einem Boot seine Seele verleiht. Seitdem habe ich hunderte Interviews mit Bootsbauern, Werftbesitzern und Motorenschlossern geführt und in Archiven, Bibliotheken und Fachmagazinen recherchiert. So entstand ein umfangreiches Wissen, das ich nun – nach einer längeren Pause – Stück für Stück auf dieser Plattform veröffentliche. Jede Geschichte bleibt offen, denn täglich kommen neue Erkenntnisse hinzu. Ich bin kein studierter Germanist oder Journalist. Ich schreibe so, wie ich denke und fühle – authentisch, direkt und mit Herzblut. Wer sich davon angesprochen fühlt, ist herzlich eingeladen, mitzulesen, mitzudenken und vielleicht sogar einen virtuellen Kaffee über den Spendenknopf auszugeben. Vielen Dank für Eure Unterstützung und Euer Interesse an der faszinierenden Welt klassischer Boote.