Planingboot

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    Der Begriff „Planingboot“ bezeichnet im Bootsbau ein Wasserfahrzeug, das bei entsprechender Geschwindigkeit in den sogenannten Gleitmodus übergeht – also nicht mehr vollständig vom Wasser getragen wird, sondern über die Wasseroberfläche gleitet.

    Was ist ein Planingboot?

    Ein Planingboot (auch Gleiter genannt) nutzt seine Rumpfform und Motorleistung, um den Wasserwiderstand zu überwinden und sich teilweise aus dem Wasser zu heben. Dabei entsteht weniger Reibung, was höhere Geschwindigkeiten ermöglicht.

    Merkmale eines Planingboots

    • Flacher Rumpf oder V-Rumpf: Oft mit Knickspant oder Tief-V-Form, um das Gleiten zu erleichtern.
    • Starke Motorisierung: Außen- oder Innenbordmotoren mit ausreichend Leistung, um die Gleitgeschwindigkeit zu erreichen.
    • Geringer Tiefgang bei Fahrt: Im Gleitmodus hebt sich das Boot aus dem Wasser, wodurch nur ein kleiner Teil des Rumpfes Kontakt mit dem Wasser hat.
    • Typische Materialien: Moderne Planingboote sind oft aus GFK (Glasfaserverstärktem Kunststoff) gebaut – wie die Bora-Boote der 1960er Jahre.

    Beispiel: Die Bora-Boote

    Das erste Modell der Serie, der Borino von 1962, war ein Glasfaser-Planingboot mit semi-runder Karkasse und Außenbordmotoren. Es war eines der ersten italienischen Freizeitboote, das vollständig aus GFK gefertigt wurde und zeigte, wie sich neue Materialien und Rumpfformen für schnelle Gleitfahrt nutzen lassen.

    Vorteile von Planingbooten

    • Hohe Geschwindigkeit: Ideal für Sport, Freizeit und schnelle Transfers.
    • Effizienter bei Gleitfahrt: Weniger Wasserwiderstand bedeutet geringerer Kraftstoffverbrauch bei optimaler Geschwindigkeit.
    • Spaßfaktor: Das Gefühl des „Fliegens“ über das Wasser ist für viele Bootsfahrer besonders reizvoll.
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    Mein Name ist Detlev Pickert, geboren 1957 in Berlin-Zehlendorf. Als Gründer und Webmaster von Klassik-Boote.de widme ich mich mit großer Leidenschaft dem kulturellen Erbe des Wassersports. In den späten 1970er Jahren, während meiner Tätigkeit im Großkauf am Saatwinkler Damm, beobachtete ich fasziniert die Testfahrten von Dieter König und seinem Team. Diese Begegnungen weckten in mir eine tiefe Begeisterung für die Geschichte der Boote – ihre Herkunft, ihre Besitzer, ihre Erlebnisse. Es ist diese „Provenienz“, die einem Boot seine Seele verleiht. Seitdem habe ich hunderte Interviews mit Bootsbauern, Werftbesitzern und Motorenschlossern geführt und in Archiven, Bibliotheken und Fachmagazinen recherchiert. So entstand ein umfangreiches Wissen, das ich nun – nach einer längeren Pause – Stück für Stück auf dieser Plattform veröffentliche. Jede Geschichte bleibt offen, denn täglich kommen neue Erkenntnisse hinzu. Ich bin kein studierter Germanist oder Journalist. Ich schreibe so, wie ich denke und fühle – authentisch, direkt und mit Herzblut. Wer sich davon angesprochen fühlt, ist herzlich eingeladen, mitzulesen, mitzudenken und vielleicht sogar einen virtuellen Kaffee über den Spendenknopf auszugeben. Vielen Dank für Eure Unterstützung und Euer Interesse an der faszinierenden Welt klassischer Boote.