
Ernst Hosang (1857–1919)
Genremaler, Illustrator und sozialkritischer Zeichner
Ernst Hosang wurde am 10. Februar 1857 in Berlin geboren und erhielt seine künstlerische Ausbildung an der Berliner Akademie der Künste. Er spezialisierte sich auf Genremalerei und sozialkritische Illustrationen, die das Berliner Volksleben, militärische Szenen und die Lebensrealitäten der unteren Gesellschaftsschichten eindrucksvoll dokumentierten.
Besondere Bekanntheit erlangte Hosang durch seine umfangreiche Mitarbeit an der populären Zeitschrift „Die Gartenlaube“, für die er im Laufe seiner Karriere hunderte von Zeichnungen beisteuerte. Seine Werke erschienen dort regelmäßig und prägten das visuelle Erscheinungsbild des Magazins maßgeblich.

Seinen ersten großen öffentlichen Erfolg feierte Hosang mit einer sozialkritischen Zeichnung auf dem Titelblatt der „Illustrirten Zeitung“ vom 19. Juli 1879. Die Szene zeigte obdachlose Frauen und Mädchen vor dem Frauenasyl in der Füsilierstraße in Berlin – ein bewegendes Bild, das die Armut und Not der Zeit eindrucksvoll darstellte. Diese Veröffentlichung markierte den Beginn einer intensiven Zusammenarbeit mit der Illustrirte Zeitung, in der in nahezu jeder darauffolgenden Ausgabe mindestens eine Zeichnung von ihm erschien.
Hosang stellte regelmäßig auf den Berliner Akademie-Ausstellungen aus und war Teil der lebendigen Kunstszene der Hauptstadt. Er starb im Jahr 1919, vermutlich ebenfalls in Berlin. Seine Werke sind heute selten, aber sie geben einen eindrucksvollen Einblick in die sozialen Spannungen und das Alltagsleben im Kaiserreich.
Die Deutsche Digitale Bibliothek führt ihn als Maler und Illustrator, dort finden sich drei Bilder aus dem sozialkritischen Bereich
Auf Wikimedia Commons findest Du eine Sammlung von 19 Bilddateien, die Werke von Hosang zeigen – darunter Illustrationen aus der Gartenlaube und Szenen aus dem Spreewald. Einige dieser Bilder sind mit seinem Namen signiert, aber sie zeigen nicht ihn selbst, sondern seine künstlerischen Motive.
Ein Foto, das Ernst Hosang selbst zeigt, ist bislang nicht auffindbar. Auch ein Porträt scheint bisher weder dokumentiert noch öffentlich zugänglich zu sein.