Ernst-Riss

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    Der Ernst-Riss war in der damaligen DDR zu einem Markenzeichen geworden. Mit den Booten T4, Baltic, Seestern, Ostsee und Kombiboot Rügen wurde er auf der ganzen Welt bekannt. Das Kombiboot Rügen wird noch heute nach seinem Riss gefertigt. Durch seine Entwicklungen bekam der Staat viele Devisen und einige Werften waren gut ausgelastet.

    Das Konstruktionsbüro Ernst, 1948 von Theodor Ernst nach der Enteignung seiner Werft ins Leben gerufen, wurde zu einer zentralen Institution im Bootsbau der DDR. Unter der Leitung seines Sohnes Manfred entwickelte das Büro den charakteristischen „Ernst-Riss“, der für eine optimale Raumausnutzung, technische Ausgewogenheit und zeitlose Ästhetik steht.

    Der Fokus lag auf der Konstruktion von Stahl- und Holzbooten, da die Herstellung von Kunststoffformen für die vorwiegende Kundschaft – Privatpersonen und Selbstbauer – zu kostspielig war. Das Büro lieferte Entwürfe für eine breite Palette von Bootstypen, darunter Sportboote, Yachten und Behördenfahrzeuge wie die Kontrollboote der Wasserschutzpolizei. Eine besondere Innovation war das Geschäftsmodell: Statt teurer Einmalzahlungen wurden Lizenzen für die Baupläne als „anteilige Entwicklungskosten“ verkauft.

    Manfred Ernsts Konstruktionen zeichneten sich durch eine bemerkenswerte Energieeffizienz aus. So erreichte eine 12-Meter-Stahlyacht mit nur 250 PS Geschwindigkeiten, für die moderne Boote ein Vielfaches an Leistung benötigen. Das Büro schloss mit dem Eintritt von Manfred Ernst in den Ruhestand.

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    Mein Name ist Detlev Pickert, geboren 1957 in Berlin-Zehlendorf und der webmaster dieser Plattform. Durch meine Tätigkeit im Großkauf am Saatwinkler Damm Ende der 1970-er verbrachte ich sehr viel Zeit mit der Beobachtung der Testfahrten von Dieter König und seinem Team am Saatwinkler Damm. Von Anfang an war die Geschichte der Boote etwas, das mich faszinierte. Es ist die Geschichte oder Provenienz, wie es heute genannt wird, die uns erzählt, was das Boot durchgemacht hat, wem es gehörte und wie es einst entstanden ist. Das war für mich der Beginn, dieses erstaunliche kulturelle Erbe zu dokumentieren und festzuhalten. Durch hunderte von Interviews mit alten Bootsbauern, Werftbesitzern und Motorenschlossern sowie Recherchen in Bibliotheken, Büchern und Magazinen hat sich ein umfangreiches Wissen angesammelt. Nach einer Pause von etwa zehn Jahren wird nun sukzessive dieses Wissen auf dieser Plattform veröffentlicht. Keine Geschichte ist abgeschlossen, da täglich neue Informationen hinzukommen. Ich habe weder Germanistik noch Journalismus studiert; ich schreibe einfach so, wie mir meine Gedanken kommen. Wer sich daran stört, findet sicherlich andere Seiten, auf denen er sich wohler fühlt. Wer sich an meiner Arbeit erfreut, darf gerne über den Spendenknopf einen Kaffee ausgeben. Ich danke für Eure Unterstützung.