Jean-Olivier Héron

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    Jean-Olivier Heron - Im Jahr 2005 - Foto Jean-Manuel Candenot
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    Jean-Olivier Heron - Im Jahr 2005 - Foto Jean-Manuel Candenot
    Jean-Olivier Heron – Im Jahr 2005 – Foto Jean-Manuel Candenot

    Jean-Olivier Héron (1938–2017) – Illustrator, Erzähler, Segelvisionär

    Jean-Olivier Héron wurde am 24. April 1938 in Cholet geboren und wuchs in einem maritim geprägten Umfeld auf. Sein Großvater war ein wohlhabender Verleger und leidenschaftlicher Yachteigner, seine Mutter entstammte einer Familie mit britischen Wurzeln, die im Seehandel tätig war. Schon früh entdeckte Jean-Olivier seine Liebe zur See – zunächst auf dem Lac de Ribou, später bei sommerlichen Ausflügen nach Pornichet und zu den Îlots des Évens.

    Künstlerische Ausbildung und frühe Karriere

    • Studierte an der École des métiers d’art in Paris sowie an der renommierten Penninghen-Schule.
    • Arbeitete als Illustrator für Neptune-Nautisme, wo er erkannte, dass Segler eine eigene Stimme in der Medienwelt brauchten.

    Gründung von Voiles & Voiliers

    1971 gründete Jean-Olivier Héron gemeinsam mit Marc-Pierre Berthier und anderen Enthusiasten das Magazin Voiles & Voiliers. Es war ein mutiger Schritt in einer Zeit, in der Motorboote die nautische Presse dominierten. Héron entwarf das ikonische Logo des geflügelten Fisches, Symbol für die Verbindung von Himmel und Meer, und schrieb die poetische Erzählung „Am achten Tag erschuf Gott die Boote“ – ein Manifest für die Seele des Segelns.

    Illustrator und Erzähler

    • Berühmt für die Serie Comment naissent les bateaux („Wie Boote geboren werden“) – fantasievolle Zeichnungen, die Boote als lebendige Wesen zeigen.
    • Illustrierte zahlreiche Bücher für Kinder und Erwachsene, u. a. für Gallimard Jeunesse, das er 1972 mit Pierre Marchand mitbegründete.
    • Veröffentlichte Essays, Romane und Märchen, darunter Les contes du Septième jour und La naissance du catamaran.

    Spätere Jahre

    Nach dem Verkauf seiner Anteile am Magazin zog er sich 1974 auf die Île d’Yeu zurück, wo er zeichnete, schrieb und eine kleine „Sonntagsschule“ gründete, in der Kinder durch Brotbacken Gott begegnen sollten – ganz im Sinne seiner poetischen Weltanschauung.

    Vermächtnis

    Jean-Olivier Héron verstarb am 24. Januar 2017 auf der Île d’Yeu. Sein Werk lebt weiter in den Seiten von Voiles & Voiliers, in den Illustrationen zahlloser Bücher und in der Erinnerung an einen Mann, der das Segeln nicht nur verstand, sondern ihm eine Seele gab.

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    Mein Name ist Detlev Pickert, geboren 1957 in Berlin-Zehlendorf. Als Gründer und Webmaster von Klassik-Boote.de widme ich mich mit großer Leidenschaft dem kulturellen Erbe des Wassersports. In den späten 1970er Jahren, während meiner Tätigkeit im Großkauf am Saatwinkler Damm, beobachtete ich fasziniert die Testfahrten von Dieter König und seinem Team. Diese Begegnungen weckten in mir eine tiefe Begeisterung für die Geschichte der Boote – ihre Herkunft, ihre Besitzer, ihre Erlebnisse. Es ist diese „Provenienz“, die einem Boot seine Seele verleiht. Seitdem habe ich hunderte Interviews mit Bootsbauern, Werftbesitzern und Motorenschlossern geführt und in Archiven, Bibliotheken und Fachmagazinen recherchiert. So entstand ein umfangreiches Wissen, das ich nun – nach einer längeren Pause – Stück für Stück auf dieser Plattform veröffentliche. Jede Geschichte bleibt offen, denn täglich kommen neue Erkenntnisse hinzu. Ich bin kein studierter Germanist oder Journalist. Ich schreibe so, wie ich denke und fühle – authentisch, direkt und mit Herzblut. Wer sich davon angesprochen fühlt, ist herzlich eingeladen, mitzulesen, mitzudenken und vielleicht sogar einen virtuellen Kaffee über den Spendenknopf auszugeben. Vielen Dank für Eure Unterstützung und Euer Interesse an der faszinierenden Welt klassischer Boote.