
Jean-Olivier Héron (1938–2017) – Illustrator, Erzähler, Segelvisionär
Jean-Olivier Héron wurde am 24. April 1938 in Cholet geboren und wuchs in einem maritim geprägten Umfeld auf. Sein Großvater war ein wohlhabender Verleger und leidenschaftlicher Yachteigner, seine Mutter entstammte einer Familie mit britischen Wurzeln, die im Seehandel tätig war. Schon früh entdeckte Jean-Olivier seine Liebe zur See – zunächst auf dem Lac de Ribou, später bei sommerlichen Ausflügen nach Pornichet und zu den Îlots des Évens.
Künstlerische Ausbildung und frühe Karriere
- Studierte an der École des métiers d’art in Paris sowie an der renommierten Penninghen-Schule.
- Arbeitete als Illustrator für Neptune-Nautisme, wo er erkannte, dass Segler eine eigene Stimme in der Medienwelt brauchten.
Gründung von Voiles & Voiliers
1971 gründete Jean-Olivier Héron gemeinsam mit Marc-Pierre Berthier und anderen Enthusiasten das Magazin Voiles & Voiliers. Es war ein mutiger Schritt in einer Zeit, in der Motorboote die nautische Presse dominierten. Héron entwarf das ikonische Logo des geflügelten Fisches, Symbol für die Verbindung von Himmel und Meer, und schrieb die poetische Erzählung „Am achten Tag erschuf Gott die Boote“ – ein Manifest für die Seele des Segelns.
Illustrator und Erzähler
- Berühmt für die Serie Comment naissent les bateaux („Wie Boote geboren werden“) – fantasievolle Zeichnungen, die Boote als lebendige Wesen zeigen.
- Illustrierte zahlreiche Bücher für Kinder und Erwachsene, u. a. für Gallimard Jeunesse, das er 1972 mit Pierre Marchand mitbegründete.
- Veröffentlichte Essays, Romane und Märchen, darunter Les contes du Septième jour und La naissance du catamaran.
Spätere Jahre
Nach dem Verkauf seiner Anteile am Magazin zog er sich 1974 auf die Île d’Yeu zurück, wo er zeichnete, schrieb und eine kleine „Sonntagsschule“ gründete, in der Kinder durch Brotbacken Gott begegnen sollten – ganz im Sinne seiner poetischen Weltanschauung.
Vermächtnis
Jean-Olivier Héron verstarb am 24. Januar 2017 auf der Île d’Yeu. Sein Werk lebt weiter in den Seiten von Voiles & Voiliers, in den Illustrationen zahlloser Bücher und in der Erinnerung an einen Mann, der das Segeln nicht nur verstand, sondern ihm eine Seele gab.