20 qm Jollenkreuzer – 1928 Reinhard Drewitz

Beitrag über einen 20 qm Jollenkreuzer nach den neuen Vorschriften des D.S.B. Herr Reinhard Drewitz schreibt hierzu im Jahre 1928 im Magazin "Wind und Wasser" folgenden Beitrag:

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1928 20 m2 Jollenkreuzer - Riss Reinhard Drewitz - Ansicht
1928 20 m2 Jollenkreuzer – Riss Reinhard Drewitz – Ansicht

Der nebenstehende Riss zeigt einen 20 qm-Bundes-Jollenkreuzer, bei dem ebensoviel Wert auf gute Wandereigenschaften wie auf Rennfähigkeit gelegt wurde. Das Boot, das im Jahre 1928 auf der Werft von Hufenreuter in Berlin-Köpenick erbaut wurde, ist konstruktiv eine Weiterentwicklung des 20 qm-Bundes-Jollenkreuzers „Hedwig III“ des damaligen Bundesvorsitzenden Herrn A. Sudan. „Hedwig III“ durfte seinerzeit den Ruhm für sich in Anspruch nehmen, der wohlgelungenste 20 qm-Bundes-Jollenkreuzer zu sein. Dieses Boot bewährte sich nicht nur auf dem Regattafelde als ganz außerordentlich schnell, sondern es war auch für Wanderfahrten so ungewöhnlich brauchbar, dass es eine Quelle dauernder Freude für seinen Eigner war und blieb.

 

Für den Wandersegler dürfte an dem neuen Riss die Schwertkonstruktion das meiste Interesse haben. Es ist eine Konstruktion, die es ermöglicht, den Schwertkasten so weit nach vorn zu legen, dass er praktisch nicht mehr stört. Trotzdem — und das interessiert den Rennsegler gleichermaßen — ist eine gute Ausbalancierung des Bootes bezüglich Segel- und Lateralschwerpunkt ermöglicht.

Die einfache, praktische Inneneinrichtung des Bootes ist aus der Zeichnung ersichtlich, sie wurde nach Angabe des Eigners entworfen. In seiner Linienführung hat das Boot einige Ähnlichkeit mit der von mir gezeichneten 15 qm-Bundes-Wanderjolle E. K. des Herrn Sudan jun., jener steifen und schnellen Jolle, die schon so viele Freunde hat.

Aufmerksam möchte ich noch machen auf den Verlauf der Latten im Großsegel. Diese Latten brauchen beim Bergen des Segels nicht herausgezogen zu werden. Ich habe diese Latten schon an mehreren Booten erprobt, sie sind eine glückliche Lösung für ein, für Wett- und Wanderfahrten gleichgut geeignetes Segel.

1927 - 20 m2 Jollenkreuzer Riss Drewitz
1928 – 20 m2 Jollenkreuzer Riss Drewitz Größte Länge 7,47 m – Breite 2,16 m – vermessene Segelfläche 20,00 qm

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Mein Name ist Detlev Pickert, geboren 1957 in Berlin-Zehlendorf. Einen Teil meiner Jugend verbrachte ich im Schwarzwald und schloss dort meine Lehre als Zimmermann mit einer Gesellenprüfung ab. Nach meiner Rückkehr nach Berlin begann ich in der IT-Branche zu arbeiten; damals gab es in Deutschland noch keine PCs. Mein erster Job war am Großkauf am Saatwinkler Damm; dahinter befand sich König-Motorenbau. In meiner Freizeit beobachtete ich Dieter König und seine Mitarbeiter bei ihren Testfahrten. Das Geschehen faszinierte mich sehr. Nach einem Umzug in den südöstlichen Teil Berlins absolvierte ich 2002 den Bootsführerschein und mein erstes Boot war eine Plaue. Mich interessierte schon immer, wer diese wunderbaren Fahrzeuge konstruiert und gebaut hat, wodurch meine Recherchetätigkeit begann, die mich bis heute nicht losgelassen hat. Hunderte von Interviews mit alten Bootsbauern, Werftbesitzern und Motorenschlossern sowie Recherchen in Bibliotheken, Büchern und Magazinen haben ein umfangreiches Wissen angesammelt. Nach einer Pause von etwa zehn Jahren wird nun sukzessive viel dieses Wissens auf dieser Plattform veröffentlicht. Keine Geschichte ist abgeschlossen, da täglich neue Informationen hinzukommen. Ich habe weder Germanistik noch Journalismus studiert; ich schreibe einfach so, wie mir meine Gedanken kommen. Wer sich daran stört, findet sicherlich andere Seiten, auf denen er sich wohler fühlt.